Häusliche Gewalt
Die Zahlen polizeilich registrierter häuslicher Gewalt steigen jährlich an. In mehr als der Hälfte der Fälle sind Kinder mit betroffen. Trotz steigender Zahlen werden noch immer viele Taten – etwa aus Angst oder Scham – nicht gemeldet. Deshalb ist mit einem erheblich größeren Dunkelfeld zu rechnen.
Das Erleben häuslicher Gewalt ist für die betroffenen Kinder eine traumatische Erfahrung. Kinder, die häusliche Gewalt erleben, sind niemals nur Zeug:Innen, sondern immer auch Betroffene.
Die Kinder benötigen ein spezielles, auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Unterstützungs- und Hilfsangebot mit eigenen Ansprechpersonen als Interessenvertretung. Bleibt diese aus, hat das für die weitere Persönlichkeitsentwicklung weitreichende Auswirkungen, wie zum Beispiel:
Ängste und Unruhe
Emotionale und psychosoziale Beeinträchtigungen
Entwicklungstraumafolgestörungen
Psychosomatische Erkrankungen
Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen
Lern- und Sprachschwierigkeiten
Betroffene Kinder brauchen geschützte Orte, an denen sie zur Ruhe kommen, Vertrauen entwickeln, Freude erleben und neue Erfahrungen machen können – verlässlich begleitet von Personen, die sie stärken, individuell unterstützen und ihre Bedürfnisse ernst nehmen.
Denn Verarbeiten und Entfalten gelingt nur, wenn Kinder auch neue, positive Erfahrungen machen dürfen – Erfahrungen von Sicherheit, Zugehörigkeit, Mitgestaltung und Zuwendung. Es braucht Räume, in denen sie sich gesehen und ernst genommen fühlen, Halt finden und Unterstützung beim Wachsen erfahren. Neben all dem sollen es auch Orte sein, an denen sie unbeschwert spielen, lachen und einfach Kind sein dürfen – so wie im Kinderzentrum e. V.